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  Schlossstrasse 5 • 59457 Werl

Unter der Leitung des Rykenberg'schen Museumspädagogen Ulrich Neseker machten sich am vergangenen Freitag sowohl unser Religionskurs der EF als auch ein Reli-Kurs der Q1 auf die Suche nach Spuren jüdischen Lebens in Werl. Die Exkursion, die das Rykenberg-Museum im Rahmen der Werler Museumswoche angeboten hatte, führte uns durch die Werler Stadtmitte.

Nach einer kurzen Einführung ins Thema und in die damalige Zeit, startete die interessante und zeitweilig auch beklemmende Führung. Begonnen bei Häusern jüdischer Kaufmänner in der Werler Fußgängerzone mit einem alten Segensspruch über der Haustür in hebräischer Schrift und mit Verweis auf die jüdische Zeitrechnung, die nun anderweitig genutzt werden, führte uns der Museumspädagoge zum Marktplatz.

Dort, wo am Freitag die Marktstände aufgebaut waren und die Wochenendeinkäufe getätigt wurden, stand früher, so erfuhren wir, eine 5 Meter hohe Schandsäule, auf der alle Namen und Adressen jüdischer Bürger Werls aufgeschrieben standen, um diese öffentlich auszugrenzen. Auch den ehemaligen jüdischen Friedhof konnten wir besuchen und die verbliebenen Grabstellen besichtigen. Wir erfuhren, dass es ein Zeichne der Erinnerung ist, auf jüdische Grabstellen Steine zu legen. Für manche von uns war auch neu, dass Werl vor dem Zweiten Weltkrieg eine Synagoge hatte.

Auf dem Platz der Synagoge erfuhren wir, dass die Werler Synagoge nicht – wie die Nazis behaupteten – von einer gegen die Juden aufgebrachten Menge in der sogenannten Reichsprogromnacht am 9. November 1939 abgebrannt worden war, sondern ganz gezielt am 10. November 1938 in Brand gesteckt worden war, weil dann erst die Feuerwehr Zeit hatte, angrenzende Häuser vor Brandübergriff durch die brennenden Synagoge zu schützen. Am 9. November war die Feuerwehr ausgerückt zu einem anderen Brand. Dass die nationalsozialistische Propaganda so weit ging, war für uns schockierend und neu.

„Wir haben viel Neues gelernt, das nicht in Vergessenheit geraten sollte und sind für die Exkursion sehr dankbar“, sind mehrere EF-Schülerinnen überzeugt.

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